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Hilfe in allen Lebenslagen Hartz IV :: Ihre erste Kategorie :: Fragen und Antworten zu Hartz IV :: Zumutbarkeit von Arbeit § 10 SGB II
Seite 1 von 1
Sonder-AU für Hartz-IV-Empfänger - G-BA stellt Maßstab klar
"Arbeitsunfähig" ist ja für Arbeitslose
egal. Fürs Amt nicht, denn sie werden nicht als Arbeitslose gezählt,
solange sie krank sind. naja ... - geht ins Ranking mit ein.
Jetzt gibt es eine zusätzliche Kategorie: "Eingliederungsmaßnahmeteilnahmeunfähig".
WICHTIG ABER.
Bei einer Vorladung zum Amt reicht auch
das nicht. Da braucht es einen Schein, auf dem steht: "bettlägerig",
oder "ämterterminwahrnehmungsunfähig". In echt, ist kein Witz!
------------------------------------------------
Ärzte Zeitung online, 22.06.2012: Neuer Job für Ärzte: AU für Hartz-IV-Empfänger
BERLIN
(HL). Auf die Vertragsärzte kommt zusätzliche und in manchen
Konstellationen auch unangenehme Arbeit zu. Sie werden verpflichtet,
erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, die Lebensunterhalt nach dem SGB
II erhalten (Hartz-IV-Empfänger), die Arbeitsunfähigkeit zu
bescheinigen.
Der
Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat dafür jetzt eine Definition
gefunden: Arbeitsunfähig sind diese Personen dann, wenn sie
krankheitsbedingt nicht länger als drei Stunden am Tag arbeiten oder an
einer Eingliederungsmaßnahme teilnehmen können.
"Mit
dieser Definition hat der GBA einen verbindlichen und praxistauglichen
Maßstab für die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit gewählt, der den
unterschiedlichen Verwendungszwecken einer
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auch für diesen Personenkreis
einigermaßen gerecht wird", sagte der unparteiische GBA-Vorsitzende Dr.
Rainer Hess.
Hintergrund:
Hartz-IV-Empfänger sind verpflichtet, alle Möglichkeiten zur Beendigung
oder Verringerung ihrer Hilfebedürftigkeit auszuschöpfen.
So ist
eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung gegenüber den Jobcentern dann
nötig, wenn Arbeitsgelegenheiten oder die Teilnahme an einer
Eingliederungsmaßnahme aus gesundheitlichen Gründen nicht wahrgenommen
werden können.
Insofern entscheiden Ärzte auch über Leistungsansprüche von Patienten gegenüber der Bundesagentur für Arbeit.
Der
Beschluss des Bundesausschusses wurde gegen das Votum der KBV gefasst.
Problematisch ist die Entscheidung für Ärzte vor allem dann, wenn diese
den Patienten und seine Krankengeschichte nicht kennen.
http://www.aerztezeitung.de/news/article/816399/neuer-job-aerzte-au-hartz-iv-empfaenger.html
Pressemitteilung G-BA:
Arbeitsunfähigkeit von Hartz IV-Berechtigten: G-BA stellt Maßstab klar
Berlin,
21. Juni 2012 – Erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die Leistungen zur
Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II – sogenannte Hartz
IV-Leistungen – beantragt haben oder beziehen, sind dann arbeitsunfähig,
wenn sie krankheitsbedingt nicht länger als drei Stunden täglich
arbeiten oder an einer Eingliederungsmaßnahme teilnehmen können. Einen
entsprechenden Beschluss fasste der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am
Donnerstag in Berlin.
„Mit
dieser Definition hat der G-BA einen verbindlichen und praxistauglichen
Maßstab für die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit gewählt, der den
unterschiedlichen Verwendungszwecken einer
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auch für diesen Personenkreis
einigermaßen gerecht wird“, sagte Dr. Rainer Hess, unparteiischer
Vorsitzender des G-BA und Vorsitzender des zuständigen Unterausschusses
Veranlasste Leistungen.
Erwerbsfähige
Hartz IV-Berechtigte sind verpflichtet, alle Möglichkeiten zur
Beendigung oder Verringerung ihrer Hilfebedürftigkeit auszuschöpfen. Ein
Arbeitsunfähigkeitsnachweis gegenüber den Jobcentern ist beispielsweise
dann erforderlich, wenn Arbeitsgelegenheiten oder die Teilnahme an
Eingliederungsmaßnahmen aus gesundheitlichen Gründen nicht wahrgenommen
werden können. Der G-BA hat sich bei seinen Beratungen auch kritisch
damit auseinandergesetzt, dass sich die Entscheidung der Ärztin oder des
Arztes auf die Leistungsansprüche des Patienten gegenüber der
Bundesagentur für Arbeit auswirken kann.
Der
G-BA hat den gesetzlichen Auftrag (§ 92 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 SGB V), in
seiner Arbeitsunfähigkeits-Richtlinie (AU-RL) Bewertungsmaßstäbe für die
Beurteilung von Arbeitsunfähigkeit zu konkretisieren. Die ärztliche
Feststellung von Arbeitsunfähigkeit schafft in der Regel die
Voraussetzung für den Anspruch des Versicherten auf Entgeltfortzahlung
im Krankheitsfalle oder Krankengeld. Das „Gesetz zur Neuausrichtung der
arbeitsmarktpolitischen Instrumente“ vom 21. Dezember 2008 sieht vor,
dass der G-BA auch die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit von
erwerbsfähigen Leistungsberechtigten nach dem SGB II regelt.
Der
Beschluss des G-BA wird dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) zur
Prüfung vorgelegt und tritt nach erfolgter Nichtbeanstandung und
Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft. Der Beschlusstext und die
Tragenden Gründe werden auf folgender Seite im Internet veröffentlicht:
http://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/zum-aufgabenbereich/31/
Die neue Arbeitsunfähigkeits-Richtlinie (AU bei Arbeitslosigkeit):
http://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/327/
Quelle: http://www.g-ba.de/institution/presse/pressemitteilungen/440/
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat in seiner Sitzung am 21.06.2012 beschlossen,
ggf. die Richtlinien über die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit und die
Maßnahmen zur stufenweisen Wiedereingliederung
(Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien; AU-RL) in der Fassung vom 1. Dezember 2003
(BAnz 2004, Nr. 61, S. 6501), zuletzt geändert am 19. September 2006 (BAnz Nr.
241, S. 7356), wie folgt zu ändern:
Zitat:
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat in seiner Sitzung am 21.06.2012 beschlossen,
ggf. die Richtlinien über die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit und die
Maßnahmen zur stufenweisen Wiedereingliederung
(Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien; AU-RL) in der Fassung vom 1. Dezember 2003
(BAnz 2004, Nr. 61, S. 6501), zuletzt geändert am 19. September 2006 (BAnz Nr.
241, S. 7356), wie folgt zu ändern:
Zitat:
http://sozialrechtsexperte.blogspot.de/2012/06/sonder-au-fur-hartz-iv-empfanger-g-ba.html
Willi S
egal. Fürs Amt nicht, denn sie werden nicht als Arbeitslose gezählt,
solange sie krank sind. naja ... - geht ins Ranking mit ein.
Jetzt gibt es eine zusätzliche Kategorie: "Eingliederungsmaßnahmeteilnahmeunfähig".
WICHTIG ABER.
Bei einer Vorladung zum Amt reicht auch
das nicht. Da braucht es einen Schein, auf dem steht: "bettlägerig",
oder "ämterterminwahrnehmungsunfähig". In echt, ist kein Witz!
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Ärzte Zeitung online, 22.06.2012: Neuer Job für Ärzte: AU für Hartz-IV-Empfänger
BERLIN
(HL). Auf die Vertragsärzte kommt zusätzliche und in manchen
Konstellationen auch unangenehme Arbeit zu. Sie werden verpflichtet,
erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, die Lebensunterhalt nach dem SGB
II erhalten (Hartz-IV-Empfänger), die Arbeitsunfähigkeit zu
bescheinigen.
Der
Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat dafür jetzt eine Definition
gefunden: Arbeitsunfähig sind diese Personen dann, wenn sie
krankheitsbedingt nicht länger als drei Stunden am Tag arbeiten oder an
einer Eingliederungsmaßnahme teilnehmen können.
"Mit
dieser Definition hat der GBA einen verbindlichen und praxistauglichen
Maßstab für die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit gewählt, der den
unterschiedlichen Verwendungszwecken einer
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auch für diesen Personenkreis
einigermaßen gerecht wird", sagte der unparteiische GBA-Vorsitzende Dr.
Rainer Hess.
Hintergrund:
Hartz-IV-Empfänger sind verpflichtet, alle Möglichkeiten zur Beendigung
oder Verringerung ihrer Hilfebedürftigkeit auszuschöpfen.
So ist
eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung gegenüber den Jobcentern dann
nötig, wenn Arbeitsgelegenheiten oder die Teilnahme an einer
Eingliederungsmaßnahme aus gesundheitlichen Gründen nicht wahrgenommen
werden können.
Insofern entscheiden Ärzte auch über Leistungsansprüche von Patienten gegenüber der Bundesagentur für Arbeit.
Der
Beschluss des Bundesausschusses wurde gegen das Votum der KBV gefasst.
Problematisch ist die Entscheidung für Ärzte vor allem dann, wenn diese
den Patienten und seine Krankengeschichte nicht kennen.
http://www.aerztezeitung.de/news/article/816399/neuer-job-aerzte-au-hartz-iv-empfaenger.html
Pressemitteilung G-BA:
Arbeitsunfähigkeit von Hartz IV-Berechtigten: G-BA stellt Maßstab klar
Berlin,
21. Juni 2012 – Erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die Leistungen zur
Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II – sogenannte Hartz
IV-Leistungen – beantragt haben oder beziehen, sind dann arbeitsunfähig,
wenn sie krankheitsbedingt nicht länger als drei Stunden täglich
arbeiten oder an einer Eingliederungsmaßnahme teilnehmen können. Einen
entsprechenden Beschluss fasste der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am
Donnerstag in Berlin.
„Mit
dieser Definition hat der G-BA einen verbindlichen und praxistauglichen
Maßstab für die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit gewählt, der den
unterschiedlichen Verwendungszwecken einer
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auch für diesen Personenkreis
einigermaßen gerecht wird“, sagte Dr. Rainer Hess, unparteiischer
Vorsitzender des G-BA und Vorsitzender des zuständigen Unterausschusses
Veranlasste Leistungen.
Erwerbsfähige
Hartz IV-Berechtigte sind verpflichtet, alle Möglichkeiten zur
Beendigung oder Verringerung ihrer Hilfebedürftigkeit auszuschöpfen. Ein
Arbeitsunfähigkeitsnachweis gegenüber den Jobcentern ist beispielsweise
dann erforderlich, wenn Arbeitsgelegenheiten oder die Teilnahme an
Eingliederungsmaßnahmen aus gesundheitlichen Gründen nicht wahrgenommen
werden können. Der G-BA hat sich bei seinen Beratungen auch kritisch
damit auseinandergesetzt, dass sich die Entscheidung der Ärztin oder des
Arztes auf die Leistungsansprüche des Patienten gegenüber der
Bundesagentur für Arbeit auswirken kann.
Der
G-BA hat den gesetzlichen Auftrag (§ 92 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 SGB V), in
seiner Arbeitsunfähigkeits-Richtlinie (AU-RL) Bewertungsmaßstäbe für die
Beurteilung von Arbeitsunfähigkeit zu konkretisieren. Die ärztliche
Feststellung von Arbeitsunfähigkeit schafft in der Regel die
Voraussetzung für den Anspruch des Versicherten auf Entgeltfortzahlung
im Krankheitsfalle oder Krankengeld. Das „Gesetz zur Neuausrichtung der
arbeitsmarktpolitischen Instrumente“ vom 21. Dezember 2008 sieht vor,
dass der G-BA auch die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit von
erwerbsfähigen Leistungsberechtigten nach dem SGB II regelt.
Der
Beschluss des G-BA wird dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) zur
Prüfung vorgelegt und tritt nach erfolgter Nichtbeanstandung und
Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft. Der Beschlusstext und die
Tragenden Gründe werden auf folgender Seite im Internet veröffentlicht:
http://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/zum-aufgabenbereich/31/
Die neue Arbeitsunfähigkeits-Richtlinie (AU bei Arbeitslosigkeit):
http://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/327/
Quelle: http://www.g-ba.de/institution/presse/pressemitteilungen/440/
Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien |
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat in seiner Sitzung am 21.06.2012 beschlossen,
ggf. die Richtlinien über die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit und die
Maßnahmen zur stufenweisen Wiedereingliederung
(Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien; AU-RL) in der Fassung vom 1. Dezember 2003
(BAnz 2004, Nr. 61, S. 6501), zuletzt geändert am 19. September 2006 (BAnz Nr.
241, S. 7356), wie folgt zu ändern:
Zitat:
§ 1 Präambel (1) Die Feststellung der Arbeitsunfähigkeit und die Bescheinigung über ihre voraussichtliche Dauer erfordern – ebenso wie die ärztliche Beurteilung zur stufenweisen Wiedereingliederung – wegen ihrer Tragweite für den Versicherten und ihrer arbeits- und sozialversicherungsrechtlichen sowie wirtschaftlichen Bedeutung besondere Sorgfalt. (2) Diese Richtlinien haben zum Ziel, ein qualitativ hochwertiges, bundesweit standardisiertes Verfahren für die Praxis zu etablieren, das den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen Vertragsarzt, Krankenkasse und Medizinischem Dienst verbessert. § 2 Definition und Bewertungsmaßstäbe (1) Arbeitsunfähigkeit liegt vor, wenn der Versicherte aufgrund von Krankheit seine zuletzt vor der Arbeitsunfähigkeit ausgeübte Tätigkeit nicht mehr oder nur unter der Gefahr der Verschlimmerung der Erkrankung ausführen kann. Bei der Beurteilung ist darauf abzustellen, welche Bedingungen die bisherige Tätigkeit konkret geprägt haben. Arbeitsunfähigkeit liegt auch vor, wenn aufgrund eines bestimmten Krankheitszustandes, der für sich allein noch keine Arbeitsunfähigkeit bedingt, absehbar ist, dass aus der Ausübung der Tätigkeit für die Gesundheit oder die Gesundung abträgliche Folgen erwachsen, die Arbeitsunfähigkeit unmittelbar hervorrufen. (2) Arbeitsunfähigkeit besteht auch während einer stufenweisen Wiederaufnahme der Arbeit fort, durch die dem Versicherten die dauerhafte Wiedereingliederung in das Erwerbsleben durch eine schrittweise Heranführung an die volle Arbeitsbelastung ermöglicht werden soll. Ebenso gilt die befristete Eingliederung eines arbeitsunfähigen Versicherten in eine Werkstatt für behinderte Menschen nicht als Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit. Arbeitsunfähigkeit kann auch während einer Belastungserprobung und einer Arbeitstherapie bestehen. (3) Arbeitslose sind arbeitsunfähig, wenn sie krankheitsbedingt nicht mehr in der Lage sind, leichte Arbeiten in einem zeitlichen Umfang zu verrichten, für den sie sich bei der Agentur für Arbeit zur Verfügung gestellt haben. Dabei ist es unerheblich, welcher Tätigkeit der Versicherte vor der Arbeitslosigkeit nachging. (4) Versicherte, bei denen nach Eintritt der Arbeitsunfähigkeit das Beschäftigungsverhältnis endet und die aktuell keinen anerkannten Ausbildungsberuf ausgeübt haben (An- oder Ungelernte), sind nur dann arbeitsunfähig, wenn sie die letzte oder eine ähnliche Tätigkeit nicht mehr oder nur unter der Gefahr der Verschlimmerung der Erkrankung ausüben können. Die Krankenkasse informiert den Vertragsarzt über das Ende der Beschäftigung und darüber, dass es sich um einen an- oder ungelernten Arbeitnehmer handelt, und nennt ähnlich geartete Tätigkeiten. Beginnt während der Arbeitsunfähigkeit ein neues Beschäftigungsverhältnis, so beurteilt sich die Arbeitsunfähigkeit ab diesem Zeitpunkt nach dem Anforderungsprofil des neuen Arbeitsplatzes. (5) Die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit setzt die Befragung des Versicherten durch den Arzt zur aktuell ausgeübten Tätigkeit und den damit verbundenen Anforderungen und Belastungen voraus. Das Ergebnis der Befragung ist bei der Beurteilung von Grund und Dauer der Arbeitsunfähigkeit zu berücksichtigen. Zwischen der Krankheit und der dadurch bedingten Unfähigkeit zur Fortsetzung der ausgeübten Tätigkeit muss ein kausaler Zusammenhang erkennbar sein. Bei Arbeitslosen bezieht sich die Befragung des Versicherten auch auf den zeitlichen Umfang, für den der Versicherte sich der Agentur für Arbeit zur Vermittlung zur Verfügung gestellt hat. (6) Rentner können, wenn sie eine Erwerbstätigkeit ausüben, arbeitsunfähig nach Maßgabe dieser Richtlinien sein. (7) Für körperlich, geistig oder seelisch behinderte Menschen, die in Werkstätten für behinderte Menschen oder in Blindenwerkstätten beschäftigt werden, gelten diese Richtlinien entsprechend. ( Für die Feststellung der Arbeitsunfähigkeit bei Durchführung medizinischer Maßnahmen zur Herbeiführung einer Schwangerschaft gelten diese Richtlinien entsprechend. Sie gelten auch bei einer durch Krankheit erforderlichen Sterilisation oder einem unter den Voraussetzungen des § 218 aI StGB vorgenommenem Abbruch der Schwangerschaft (Beratungsregelung). (9) Ist eine Dialysebehandlung lediglich während der vereinbarten Arbeitszeit möglich, besteht für deren Dauer, die Zeit der Anfahrt zur Dialyseeinrichtung und für die nach der Dialyse erforderliche Ruhezeit Arbeitsunfähigkeit. Dasselbe gilt für andere extrakorporale Aphereseverfahren. Die Bescheinigung für im Voraus feststehende Termine soll in Absprache mit dem Versicherten in einer für dessen Belange zweckmäßigen Form erfolgen. (10) Ist ein für die Ausübung der Tätigkeit oder das Erreichen des Arbeitsplatzes erforderliches Hilfsmittel (z. B. Körperersatzstück) defekt, besteht Arbeitsunfähigkeit so lange, bis die Reparatur des Hilfsmittels beendet oder ein Ersatz des defekten Hilfsmittels erfolgt ist. § 3 Ausnahmetatbestände (1) Arbeitsunfähigkeit besteht nicht, wenn andere Gründe als eine Krankheit des Versicherten Ursache für eine Arbeitsverhinderung sind. (2) Arbeitsunfähigkeit liegt nicht vor • –bei Beaufsichtigung, Betreuung oder Pflege eines erkrankten Kindes. Die Bescheinigung hierfür hat auf dem vereinbarten Vordruck (Muster Nr. 21) zu erfolgen, der dem Arbeitgeber vorzulegen ist und zur Vorlage bei der Krankenkasse zum Bezug von Krankengeld ohne Vorliegen einer Arbeitsunfähigkeit des Versicherten berechtigt, • –für Zeiten, in denen ärztliche Behandlungen zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken stattfinden, ohne dass diese Maßnahmen selbst zu einer Arbeitsunfähigkeit führen, • –bei Inanspruchnahme von Heilmitteln (z. B. physikalisch-medizinische Therapie), • –bei Teilnahme an ergänzenden Leistungen zur Rehabilitation oder rehabilitativen Leistungen anderer Art (Koronarsportgruppen u. A.), • –bei Durchführung von ambulanten und stationären Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen, es sei denn, vor Beginn der Leistung bestand bereits Arbeitsunfähigkeit und diese besteht fort oder die Arbeitsunfähigkeit wird durch eine interkurrente Erkrankung ausgelöst, • –wenn Beschäftigungsverbote nach dem Infektionsschutzgesetz oder dem Mutterschutzgesetz (Zeugnis nach § 3 Abs. 1 MuSchG) ausgesprochen wurden, • –bei Organspenden für die Zeit, in welcher der Organspender infolge seiner Spende der beruflichen Tätigkeit nicht nachkommen kann, • –bei kosmetischen und anderen Operationen ohne krankheitsbedingten Hintergrund und ohne Komplikationen oder • –bei einer nicht durch Krankheit bedingten Sterilisation (Verweis auf § 5 Abs. 1 Satz 3 der Richtlinien). § 4 Verfahren zur Feststellung der Arbeitsunfähigkeit (1) Bei der Feststellung der Arbeitsunfähigkeit sind körperlicher, geistiger und seelischer Gesundheitszustand des Versicherten gleichermaßen zu berücksichtigen. Deshalb dürfen die Feststellung von Arbeitsunfähigkeit und die Empfehlung zur stufenweisen Wiedereingliederung nur aufgrund ärztlicher Untersuchungen erfolgen. (2) Die ärztlich festgestellte Arbeitsunfähigkeit ist Voraussetzung für den Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und für den Anspruch auf Krankengeld. (3) Der Vertragsarzt teilt der Krankenkasse auf Anforderung vollständig und in der Regel innerhalb von drei Werktagen weitere Informationen auf den vereinbarten Vordrucken mit. Derartige Anfragen seitens der Krankenkasse sind in der Regel frühestens nach einer kumulativen Zeitdauer der Arbeitsunfähigkeit eines Erkrankungsfalles von 21 Tagen zulässig. In begründeten Fällen sind auch weitergehende Anfragen der Krankenkasse möglich. (4) Sofern der Vertragsarzt – abweichend von der Feststellung im Entlassungsbericht der Rehabilitationseinrichtung – weiterhin Arbeitsunfähigkeit attestiert, ist diese von ihm zu begründen. § 5 Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit und Entgeltfortzahlung (1) Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen auf dem dafür vorgesehenen Vordruck (Muster Nr. 1) dürfen nur von Vertragsärzten oder deren persönlichen Vertretern für die Erstfeststellung einer Arbeitsunfähigkeit und während der Zeit des Anspruchs auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall ausgestellt werden. In der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sind die Diagnosen einzutragen, welche die Arbeitsunfähigkeit begründen, und entsprechend den Bestimmungen des § 295 SGB V zu bezeichnen. Gleiches gilt während des Anspruchs auf Fortzahlung der Entgeltersatzleistungen (z. B. Arbeitslosengeld, Übergangsgeld). Bei einer nicht durch Krankheit erforderlichen Sterilisation ist eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausschließlich für Zwecke der Entgeltfortzahlung erforderlich. (2) Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als in der Erstbescheinigung angegeben, ist nach Prüfung der aktuellen Verhältnisse eine ärztliche Bescheinigung jeweils mit Angabe aller aktuell die Arbeitsunfähigkeit begründenden Diagnosen über das Fortbestehen der Arbeitsunfähigkeit nach Muster Nr. 1 (Folgebescheinigung) auszustellen. Symptome (z. B. Fieber, Übelkeit) sind nach spätestens sieben Tagen durch eine Diagnose oder Verdachtsdiagnose auszutauschen. Dies trifft auch zu, wenn aus gesundheitlichen Gründen der Versuch der Wiederaufnahme einer Tätigkeit nach Beendigung der vom Arzt festgestellten Arbeitsunfähigkeit nicht erfolgreich war. Die Arbeitsunfähigkeit wird dadurch nicht unterbrochen, sondern besteht bis zur endgültigen Wiederaufnahme der Arbeit fort. Folgen zwei getrennte Arbeitsunfähigkeitszeiten mit unterschiedlichen Diagnosen unmittelbar aufeinander, dann ist für die zweite Arbeitsunfähigkeit eine Erstbescheinigung auszustellen. (3) Die Arbeitsunfähigkeit soll für eine vor der ersten Inanspruchnahme des Arztes liegende Zeit grundsätzlich nicht bescheinigt werden. Eine Rückdatierung des Beginns der Arbeitsunfähigkeit auf einen vor dem Behandlungsbeginn liegenden Tag ist ebenso wie eine rückwirkende Bescheinigung über das Fortbestehen der Arbeitsunfähigkeit nur ausnahmsweise und nur nach gewissenhafter Prüfung und in der Regel nur bis zu zwei Tagen zulässig. (4) Besteht an arbeitsfreien Tagen Arbeitsunfähigkeit, z. B. an Samstagen, Sonntagen, Feiertagen, Urlaubstagen oder an arbeitsfreien Tagen aufgrund einer flexiblen Arbeitszeitregelung (sogenannte Brückentage), ist sie auch für diese Tage zu bescheinigen. (5) Liegen dem Vertragsarzt Hinweise auf (z. B. arbeitsplatzbezogene) Schwierigkeiten für die weitere Beschäftigung des Versicherten vor, sind diese der Krankenkasse in der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung mitzuteilen (Verweis auf § 7 Abs. 4 der Richtlinien). (6) Bei Feststellung oder Verdacht des Vorliegens eines Arbeitsunfalls, auf Folgen eines Arbeitsunfalls, einer Berufskrankheit, eines Versorgungsleidens, eines sonstigen Unfalls oder bei Vorliegen von Hinweisen auf Gewaltanwendung oder drittverursachte Gesundheitsschäden ist gem. § 294 a SGB V auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ein entsprechender Vermerk anzubringen. § 6 Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit nach Ablauf der Entgeltfortzahlung (1) Nach Ablauf der Entgeltfortzahlung bzw. der Fortzahlung von Entgeltersatzleistungen ist ein Fortbestehen der Arbeitsunfähigkeit vom Vertragsarzt auf der Bescheinigung für die Krankengeldzahlung (Muster Nr. 17) zu attestieren. Diese Bescheinigung ist stets mit allen aktuell die Arbeitsunfähigkeit begründenden Diagnosen – bezeichnet entsprechend den Bestimmungen des § 295 SGB V – auszustellen. (2) Die Bescheinigung für die Krankengeldzahlung soll in der Regel nicht für einen mehr als sieben Tage zurückliegenden und nicht mehr als zwei Tage im Voraus liegenden Zeitraum erfolgen. Ist es aufgrund der Erkrankung oder eines besonderen Krankheitsverlaufs offensichtlich sachgerecht, können längere Zeiträume der Arbeitsunfähigkeit bescheinigt werden. (3) Die Bescheinigung über die letzte Arbeitsunfähigkeitsperiode ist dann zu versagen, wenn der Kranke entgegen ärztlicher Anordnung und ohne triftigen Grund länger als eine Woche nicht zur Behandlung gekommen ist und bei der Untersuchung arbeitsfähig befunden wird. In diesem Falle darf lediglich die Arbeitsfähigkeit ohne den Tag ihres Wiedereintritts bescheinigt werden; zusätzlich ist der vorletzte Behandlungstag anzugeben. Erscheint ein Versicherter entgegen ärztlicher Aufforderung ohne triftigen Grund nicht zum Behandlungstermin, kann eine rückwirkende Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit versagt werden. In diesem Fall ist von einer erneuten Arbeitsunfähigkeit auszugehen, die durch eine Erstbescheinigung zu attestieren ist. § 7 Zusammenwirken mit anderen Einrichtungen (1) Der Arzt übermittelt dem Medizinischen Dienst auf Anfrage in der Regel innerhalb von drei Werktagen die Auskünfte und krankheitsspezifischen Unterlagen, die dieser im Zusammenhang mit der Arbeitsunfähigkeit zur Durchführung seiner gesetzlichen Aufgaben benötigt. Sofern vertraglich für diese Auskunftserteilung Vordrucke vereinbart worden sind, sind diese zu verwenden. (2) Das Gutachten des Medizinischen Dienstes ist grundsätzlich verbindlich. Bestehen zwischen dem Vertragsarzt und dem Medizinischen Dienst Meinungsverschiedenheiten, kann der Vertragsarzt unter schriftlicher Darlegung seiner Gründe bei der Krankenkasse eine erneute Entscheidung auf der Basis eines Zweitgutachtens beantragen. Sofern der Vertragsarzt von dieser Möglichkeit Gebrauch macht, hat er diesen Antrag unverzüglich nach Kenntnisnahme der abweichenden Beurteilung des Medizinischen Dienstes zu stellen. (3) Bei Feststellung oder Verdacht des Vorliegens eines Arbeitsunfalls ist der Versicherte unverzüglich einem zur berufsgenossenschaftlichen Heilbehandlung zugelassenen Arzt vorzustellen. (4) Kann der Versicherte nach ärztlicher Beurteilung die ausgeübte Tätigkeit nicht mehr ohne nachteilige Folgen für seine Gesundheit oder den Gesundungsprozess verrichten, kann die Krankenkasse mit Zustimmung des Versicherten beim Arbeitgeber die Prüfung anregen, ob eine für den Gesundheitszustand des Versicherten unbedenkliche Tätigkeit bei demselben Arbeitgeber möglich ist. § 8 Grundsätze der stufenweisen Wiedereingliederung Empfehlungen zur Ausgestaltung einer stufenweisen Wiedereingliederung in das Erwerbsleben gem. § 74 SGB V und § 28 SGB IX finden sich in der Anlage dieser Richtlinien. |
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat in seiner Sitzung am 21.06.2012 beschlossen,
ggf. die Richtlinien über die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit und die
Maßnahmen zur stufenweisen Wiedereingliederung
(Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien; AU-RL) in der Fassung vom 1. Dezember 2003
(BAnz 2004, Nr. 61, S. 6501), zuletzt geändert am 19. September 2006 (BAnz Nr.
241, S. 7356), wie folgt zu ändern:
Zitat:
I. Richtlinienänderungen 1. In § 2 Definition und Bewertungsmaßstäbe wird der Absatz 3 Satz 1 wie folgt neu gefasst: “Bezieher von Arbeitslosengeld sind arbeitsunfähig, wenn sie krankheitsbedingt nicht mehr in der Lage sind, leichte Arbeiten in einem zeitlichen Umfang zu verrichten, für den sie sich bei der Agentur für Arbeit zur Verfügung gestellt haben." 2. Ein neuer Absatz 3a wird eingefügt: "Erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II (Grundsicherung für Arbeitsuchende – „Hartz IV“) beantragt haben oder beziehen, sind arbeitsunfähig, wenn sie krankheitsbedingt nicht in der Lage sind, mindestens drei Stunden täglich zu arbeiten oder an einer Eingliederungsmaßnahme teilzunehmen." II. Regelung zum Inkrafttreten Die Änderung der Richtlinien tritt am Tag nach der Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft. Die Tragenden Gründe zu diesem Beschluss werden auf der Internetseite des Gemeinsamen Bundesausschusses unter Startseite - Gemeinsamer Bundesausschuss veröffentlicht. Berlin, den 21. Juni 2012 Gemeinsamer Bundesausschuss gemäß § 91 SGB V Der Vorsitzende Hess |
http://sozialrechtsexperte.blogspot.de/2012/06/sonder-au-fur-hartz-iv-empfanger-g-ba.html
Willi S
Re: Sonder-AU für Hartz-IV-Empfänger - G-BA stellt Maßstab klar
Willi Schartema schrieb:"Arbeitsunfähig" ist ja für Arbeitslose
egal. Fürs Amt nicht, denn sie werden nicht als Arbeitslose gezählt,
solange sie krank sind. naja ... - geht ins Ranking mit ein.
Jetzt gibt es eine zusätzliche Kategorie: "Eingliederungsmaßnahmeteilnahmeunfähig".
WICHTIG ABER.
Bei einer Vorladung zum Amt reicht auch
das nicht. Da braucht es einen Schein, auf dem steht: "bettlägerig",
oder "ämterterminwahrnehmungsunfähig". In echt, ist kein Witz!
------------------------------------------------
Ärzte Zeitung online, 22.06.2012: Neuer Job für Ärzte: AU für Hartz-IV-Empfänger
BERLIN
(HL). Auf die Vertragsärzte kommt zusätzliche und in manchen
Konstellationen auch unangenehme Arbeit zu. Sie werden verpflichtet,
erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, die Lebensunterhalt nach dem SGB
II erhalten (Hartz-IV-Empfänger), die Arbeitsunfähigkeit zu
bescheinigen.
Der
Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat dafür jetzt eine Definition
gefunden: Arbeitsunfähig sind diese Personen dann, wenn sie
krankheitsbedingt nicht länger als drei Stunden am Tag arbeiten oder an
einer Eingliederungsmaßnahme teilnehmen können.
"Mit
dieser Definition hat der GBA einen verbindlichen und praxistauglichen
Maßstab für die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit gewählt, der den
unterschiedlichen Verwendungszwecken einer
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auch für diesen Personenkreis
einigermaßen gerecht wird", sagte der unparteiische GBA-Vorsitzende Dr.
Rainer Hess.
Hintergrund:
Hartz-IV-Empfänger sind verpflichtet, alle Möglichkeiten zur Beendigung
oder Verringerung ihrer Hilfebedürftigkeit auszuschöpfen.
So ist
eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung gegenüber den Jobcentern dann
nötig, wenn Arbeitsgelegenheiten oder die Teilnahme an einer
Eingliederungsmaßnahme aus gesundheitlichen Gründen nicht wahrgenommen
werden können.
Insofern entscheiden Ärzte auch über Leistungsansprüche von Patienten gegenüber der Bundesagentur für Arbeit.
Der
Beschluss des Bundesausschusses wurde gegen das Votum der KBV gefasst.
Problematisch ist die Entscheidung für Ärzte vor allem dann, wenn diese
den Patienten und seine Krankengeschichte nicht kennen.
http://www.aerztezeitung.de/news/article/816399/neuer-job-aerzte-au-hartz-iv-empfaenger.html
Pressemitteilung G-BA:
Arbeitsunfähigkeit von Hartz IV-Berechtigten: G-BA stellt Maßstab klar
Berlin,
21. Juni 2012 – Erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die Leistungen zur
Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II – sogenannte Hartz
IV-Leistungen – beantragt haben oder beziehen, sind dann arbeitsunfähig,
wenn sie krankheitsbedingt nicht länger als drei Stunden täglich
arbeiten oder an einer Eingliederungsmaßnahme teilnehmen können. Einen
entsprechenden Beschluss fasste der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am
Donnerstag in Berlin.
„Mit
dieser Definition hat der G-BA einen verbindlichen und praxistauglichen
Maßstab für die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit gewählt, der den
unterschiedlichen Verwendungszwecken einer
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auch für diesen Personenkreis
einigermaßen gerecht wird“, sagte Dr. Rainer Hess, unparteiischer
Vorsitzender des G-BA und Vorsitzender des zuständigen Unterausschusses
Veranlasste Leistungen.
Erwerbsfähige
Hartz IV-Berechtigte sind verpflichtet, alle Möglichkeiten zur
Beendigung oder Verringerung ihrer Hilfebedürftigkeit auszuschöpfen. Ein
Arbeitsunfähigkeitsnachweis gegenüber den Jobcentern ist beispielsweise
dann erforderlich, wenn Arbeitsgelegenheiten oder die Teilnahme an
Eingliederungsmaßnahmen aus gesundheitlichen Gründen nicht wahrgenommen
werden können. Der G-BA hat sich bei seinen Beratungen auch kritisch
damit auseinandergesetzt, dass sich die Entscheidung der Ärztin oder des
Arztes auf die Leistungsansprüche des Patienten gegenüber der
Bundesagentur für Arbeit auswirken kann.
Der
G-BA hat den gesetzlichen Auftrag (§ 92 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 SGB V), in
seiner Arbeitsunfähigkeits-Richtlinie (AU-RL) Bewertungsmaßstäbe für die
Beurteilung von Arbeitsunfähigkeit zu konkretisieren. Die ärztliche
Feststellung von Arbeitsunfähigkeit schafft in der Regel die
Voraussetzung für den Anspruch des Versicherten auf Entgeltfortzahlung
im Krankheitsfalle oder Krankengeld. Das „Gesetz zur Neuausrichtung der
arbeitsmarktpolitischen Instrumente“ vom 21. Dezember 2008 sieht vor,
dass der G-BA auch die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit von
erwerbsfähigen Leistungsberechtigten nach dem SGB II regelt.
Der
Beschluss des G-BA wird dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) zur
Prüfung vorgelegt und tritt nach erfolgter Nichtbeanstandung und
Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft. Der Beschlusstext und die
Tragenden Gründe werden auf folgender Seite im Internet veröffentlicht:
http://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/zum-aufgabenbereich/31/
Die neue Arbeitsunfähigkeits-Richtlinie (AU bei Arbeitslosigkeit):
http://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/327/
Quelle: http://www.g-ba.de/institution/presse/pressemitteilungen/440/
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat in seiner Sitzung am 21.06.2012 beschlossen,
ggf. die Richtlinien über die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit und die
Maßnahmen zur stufenweisen Wiedereingliederung
(Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien; AU-RL) in der Fassung vom 1. Dezember 2003
(BAnz 2004, Nr. 61, S. 6501), zuletzt geändert am 19. September 2006 (BAnz Nr.
241, S. 7356), wie folgt zu ändern:
§ 1
Präambel218</font></a>StGB</font></a>Infektionsschutzgesetz</font></a>Mutterschutzgesetz</font></a>3</font></a>MuSchG</font></a>295</font></a> <a href="http://www.buzer.de/gesetz/2497/index.htm" target="_blank" rel="nofollow"><font color="blue"> zu bezeichnen. Gleiches gilt
während des Anspruchs auf Fortzahlung der Entgeltersatzleistungen (z. B.
Arbeitslosengeld, Übergangsgeld). Bei einer nicht durch Krankheit
erforderlichen Sterilisation ist eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
ausschließlich für Zwecke der Entgeltfortzahlung erforderlich.
(2) Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als in der Erstbescheinigung
angegeben, ist nach Prüfung der aktuellen Verhältnisse eine ärztliche
Bescheinigung jeweils mit Angabe aller aktuell die Arbeitsunfähigkeit
begründenden Diagnosen über das Fortbestehen der Arbeitsunfähigkeit nach
Muster Nr. 1 (Folgebescheinigung) auszustellen. Symptome (z. B. Fieber,
Übelkeit) sind nach spätestens sieben Tagen durch eine Diagnose oder
Verdachtsdiagnose auszutauschen. Dies trifft auch zu, wenn aus
gesundheitlichen Gründen der Versuch der Wiederaufnahme einer Tätigkeit nach
Beendigung der vom Arzt festgestellten Arbeitsunfähigkeit nicht erfolgreich
war. Die Arbeitsunfähigkeit wird dadurch nicht unterbrochen, sondern besteht
bis zur endgültigen Wiederaufnahme der Arbeit fort. Folgen zwei getrennte
Arbeitsunfähigkeitszeiten mit unterschiedlichen Diagnosen unmittelbar
aufeinander, dann ist für die zweite Arbeitsunfähigkeit eine Erstbescheinigung
auszustellen.
(3) Die Arbeitsunfähigkeit soll für eine vor der ersten Inanspruchnahme des
Arztes liegende Zeit grundsätzlich nicht bescheinigt werden. Eine
Rückdatierung des Beginns der Arbeitsunfähigkeit auf einen vor dem
Behandlungsbeginn liegenden Tag ist ebenso wie eine rückwirkende
Bescheinigung über das Fortbestehen der Arbeitsunfähigkeit nur ausnahmsweise
und nur nach gewissenhafter Prüfung und in der Regel nur bis zu zwei Tagen
zulässig.
(4) Besteht an arbeitsfreien Tagen Arbeitsunfähigkeit, z. B. an Samstagen,
Sonntagen, Feiertagen, Urlaubstagen oder an arbeitsfreien Tagen aufgrund
einer flexiblen Arbeitszeitregelung (sogenannte Brückentage), ist sie auch
für diese Tage zu bescheinigen.
(5) Liegen dem Vertragsarzt Hinweise auf (z. B. arbeitsplatzbezogene)
Schwierigkeiten für die weitere Beschäftigung des Versicherten vor, sind
diese der Krankenkasse in der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung mitzuteilen
(Verweis auf § 7 Abs. 4 der Richtlinien).
(6) Bei Feststellung oder Verdacht des Vorliegens eines Arbeitsunfalls, auf
Folgen eines Arbeitsunfalls, einer Berufskrankheit, eines Versorgungsleidens,
eines sonstigen Unfalls oder bei Vorliegen von Hinweisen auf Gewaltanwendung
oder drittverursachte Gesundheitsschäden ist gem. § <a href="http://www.buzer.de/gesetz/2497/a35977.htm" target="_blank" rel="nofollow"><font color="blue"> a auf der
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ein entsprechender Vermerk anzubringen.
§ 6 Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit nach Ablauf der
Entgeltfortzahlung
(1) Nach Ablauf der Entgeltfortzahlung bzw. der Fortzahlung von
Entgeltersatzleistungen ist ein Fortbestehen der Arbeitsunfähigkeit vom
Vertragsarzt auf der Bescheinigung für die Krankengeldzahlung (Muster Nr. 17)
zu attestieren. Diese Bescheinigung ist stets mit allen aktuell die
Arbeitsunfähigkeit begründenden Diagnosen – bezeichnet entsprechend den
Bestimmungen des § [url=http://www.buzer.de/gesetz/2497/a35979.htm]SGB V74[/url] <a href="http://www.buzer.de/gesetz/2497/index.htm" target="_blank" rel="nofollow"><font color="blue"> und § SGB IX
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat in seiner Sitzung am 21.06.2012 beschlossen,
ggf. die Richtlinien über die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit und die
Maßnahmen zur stufenweisen Wiedereingliederung
(Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien; AU-RL) in der Fassung vom 1. Dezember 2003
(BAnz 2004, Nr. 61, S. 6501), zuletzt geändert am 19. September 2006 (BAnz Nr.
241, S. 7356), wie folgt zu ändern:
I. Richtlinienänderungen
1. In § 2 Definition und Bewertungsmaßstäbe wird der Absatz 3 Satz 1 wie
folgt
neu gefasst:
“Bezieher von Arbeitslosengeld sind arbeitsunfähig, wenn sie
krankheitsbedingt nicht
mehr in der Lage sind, leichte Arbeiten in einem zeitlichen Umfang zu
verrichten,
für den sie sich bei der Agentur für Arbeit zur Verfügung gestellt
haben."
2. Ein neuer Absatz 3a wird eingefügt:
"Erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die Leistungen zur Sicherung des
Lebensunterhalts nach dem <a href="http://www.buzer.de/gesetz/2602/index.htm" target="_blank" rel="nofollow"><font color="blue"> (Grundsicherung für
Arbeitsuchende –
„Hartz IV“) beantragt haben oder beziehen, sind arbeitsunfähig, wenn sie
krankheitsbedingt nicht in der Lage sind, mindestens drei Stunden täglich zu
arbeiten oder an einer Eingliederungsmaßnahme teilzunehmen."
II. Regelung zum Inkrafttreten
Die Änderung der Richtlinien tritt am Tag nach der Veröffentlichung im
Bundesanzeiger in Kraft.
Die Tragenden Gründe zu diesem Beschluss werden auf der Internetseite des
Gemeinsamen Bundesausschusses unter veröffentlicht.
Berlin, den 21. Juni 2012
91 <a href="http://www.buzer.de/gesetz/2497/index.htm" target="_blank" rel="nofollow"><font color="blue">
Der Vorsitzende
Hess
http://sozialrechtsexperte.blogspot.de/2012/06/sonder-au-fur-hartz-iv-empfanger-g-ba.html
Willi S
BA erwägt schärfere Kontrollen von kranken Hartz-IV-Empfängern
Hartz IV-Empfänger, die häufig krank sind, müssen sich offenbar auf schärfere Kontrollen durch die Jobcenter gefasst machen.
http://aktuell.evangelisch.de/artikel/81467/ba-erwaegt-schaerfere-kontrollen-von-kranken-hartz-iv-empfaengern
Sonder-AU für Hartz-IV-Empfänger - G-BA stellt Maßstab klar
I. Richtlinienänderungen
1. In § 2 Definition und Bewertungsmaßstäbe wird der Absatz 3 Satz 1 wie
folgt
neu gefasst:
“Bezieher von Arbeitslosengeld sind arbeitsunfähig, wenn sie
krankheitsbedingt nicht
mehr in der Lage sind, leichte Arbeiten in einem zeitlichen Umfang zu
verrichten,
für den sie sich bei der Agentur für Arbeit zur Verfügung gestellt
haben."
2. Ein neuer Absatz 3a wird eingefügt:
"Erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die Leistungen zur Sicherung des
Lebensunterhalts nach dem SGB II (Grundsicherung für
Arbeitsuchende –
„Hartz IV“) beantragt haben oder beziehen, sind arbeitsunfähig, wenn sie
krankheitsbedingt nicht in der Lage sind, mindestens drei Stunden täglich zu
arbeiten oder an einer Eingliederungsmaßnahme teilzunehmen."
II. Regelung zum Inkrafttreten
Die Änderung der Richtlinien tritt am Tag nach der Veröffentlichung im
Bundesanzeiger in Kraft.
Die Tragenden Gründe zu diesem Beschluss werden auf der Internetseite des
Gemeinsamen Bundesausschusses unter Startseite - Gemeinsamer Bundesausschuss veröffentlicht.
Berlin, den 21. Juni 2012
Gemeinsamer Bundesausschuss
gemäß § 91 SGB V
Der Vorsitzende
Hess
http://sozialrechtsexperte.blogspot.de/2012/06/sonder-au-fur-hartz-iv-empfanger-g-ba.html
Nur halb krank
Beitrag vom 04.04.2013
http://www.sat1nrw.de/Archiv/Nur-halb-krank/441d8626/
Für Hartz IV Empfänger gilt das wohl nicht Krank ist Krank
HIer wird wiederrechtlich mit zweierlei Maß gehandelt
Jetzt sollen die Hartz iV Empfänger noch mehr Kontrolliert werden unter dem Maßstab der rechtswidrig ist.
Denn für die gilt nicht Krank ist Krank
BA erwägt schärfere Kontrollen von kranken Hartz-IV-Empfängern
https://www.facebook.com/groups/216124925166969/
Willi S
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